Campus-Bluete

Summen, brummen, 
Pollen sammeln

Seit diesem Frühjahr sind vier Bienenvölker auf dem Klinikgelände beheimatet

Vorsichtig und mit dicken Handschuhen zieht Simone Collinet einen Holzrahmen mit Waben aus dem Bienenstock und hält ihn in die Höhe. Zwischen den einzelnen Waben summt und brummt es. Bienen über Bienen, wohin man auch blickt. In großen Trauben sitzen und krabbeln sie auf dem Rahmen. Es ist sonnig an diesem Tag und die Bienen werden langsam munter. Bis zu fünf Kilometer weit fliegen sie, um sich auf die Suche nach Pollen und Nektar zu machen, wie Hobby-Imkerin Simone Collinet erklärt. Seit Ende April starten sie dabei von ihren neuen Behausungen auf dem Klinikgelände – vier Bienenstöcke auf der Wiese zwischen Haus drei und Haus elf. Bald sollen sie auch den ersten Honig liefern. Abgefüllt wird er dann in der Küche des Klinikums – und er hat auch schon einen Namen: Campusblüte.

Im Hochsommer werden es insgesamt um die 160.000 Bienen sein, die in den Bienenstöcken auf dem Klinikgelände leben. Für die Idee, direkt am Klinikum Bienenvölker anzusiedeln, habe man sich von Daniel Hannemann von Dussmann, dem Vertragspartner für Beratung und Warenwirtschaft, inspirieren lassen, erklärt Küchenleiter Tobias Fürste. Das Unternehmen Dussmann habe auf seinem Bürogebäude ebenfalls Bienenstöcke aufgestellt. Und am Klinikum habe man ja die besten Bedingungen für Bienen: Eine eigene Wildblumenwiese etwa und eine Mitarbeiterin, die sich aufs Imkern versteht. Küchenmitarbeiterin Simone Collinet imkert seit rund zehn Jahren in ihrer Freizeit, vertreibt den Honig ihrer Bienen auch auf Märkten – und rechnet mit einem besonders fruchtigen Klinik-Honig. Denn die Pflanzenvielfalt auf dem nahe gelegenen Marienberg sei sehr groß. Und damit ideal für den Mischblütenhonig, der, wenn das Wetter mitspielt, ab Mitte Juni geschleudert, gefiltert und anschließend am Klinikum abgefüllt wird. Die Honiggläser sollen dann zu besonderen Anlässen verschenkt werden und in der Cafeteria des Klinikums zu erwerben sein. Außerdem wird er hier für die hausgebackenen Kuchen verwendet.

Bei der Bienenhaltung am Klinikum geht es aber nicht nur um den Honig, sondern vor allem um Nachhaltigkeit: Bienen bestäuben Bäume, Blumen und Sträucher und sichern so die Vermehrung der Pflanzen. Klar, dass sich die Tiere auf dem Klinikgelände auch so richtig wohlfühlen sollen. Damit die Bienenstöcke vor zu starker Hitze geschützt sind und die Waben bei heißen Temperaturen nicht schmelzen, baute Klinik-Tischler Sven Lorek einen großen Sonnenschutz aus naturbelassenem Holz und mit Holzzapfen anstelle von Schrauben. Die Klinik-Gärtner wollen zwei Tausenblütensträuche neben die Bienenstöcke pflanzen. Sie blühen erst im Spätsommer nach der Haupttracht – und liefern den Tieren dann viel Pollen und Nektar. Auch in Planung: eine Infotafel rund um die nützlichen Insekten. Erstellt wird sie von Schülern der Evangelischen Grundschule Brandenburg. Besucher, Mitarbeiter und Patienten können dann am Klinikum so einiges über die fleißigen Bienen lernen.


Der erste Honig wurde nun bereits abgefüllt und kann in unserer Cafeteria gekauft werden:

Gr. Glas (405ml) = 7,- €
Kl. Glas (159ml) = 3,50 €


Vereint im Bienenprojekt (v.l.): Sascha Viergutz, Sven Lorek, Simone Collinet, Matthias Böttge, Mark Schröter und Tobias Fürste
Vereint im Bienenprojekt (v.l.): Sascha Viergutz, Sven Lorek, Simone Collinet, Matthias Böttge, Mark Schröter und Tobias Fürste