Zertifizierte Kompetenzzentren

Zentrum für Interstitielle Zystitis und Beckenschmerz

Interstitielle Zystitis – ein unbekanntes Leiden

Was bedeutet „Interstitielle Zystitis“?
Die Interstitielle Zystitis wird auch als chronisches Schmerzsyndrom des kleinen Beckens („chonic pelvic pain Syndrom“) bezeichnet.

Die genaue Ursache der Erkrankung ist unverändert unbekannt, wahrscheinlich liegt ein Immun- und Barriere-Defekt der Blasenschleimhaut vor, die dann einen chronischen „Entzündungszustand“ und eine erhöhte neuronale Aktivität aufweist.

Wer kann davon betroffen sein?
Rezidivierende Blasenentzündungen (sowohl bakteriell als auch viral – z.B. Ebstein-Barr-Virus und auch Covid-19) wie auch stattgehabte Bestrahlungen und Chemotherapien können eine solche IC triggern.

Es wird geschätzt, das etwa ein Drittel aller Endometriose-Patientinnen eine IC haben. Gesichert ist auch eine genetische Disposition. Vergesellschaftet ist dann diese Erkrankung u.a. mit einem Lupus erythematodes, einem Sjörgren-Syndrom aber auch mit Fibromyalgie und Psoriasis.
Frauen sind 9x häufiger davon betroffen als Männer, wenngleich die Erkrankungshäufigkeit (=Prävalenz) bei 50-300 /100.000 Menschen und damit relativ niedrig liegt.
Leider vergehen durchschnittlich 9 Jahre vom Auftreten erster Symptome bis zum Zeitpunkt der Diagnosestellung – am häufigsten wird die Erkrankung dann vom Urologen gesichert.

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Welche Symptome treten bei dieser Erkrankung auf?
Das Leitsymptom ist der andauernde (chronische) Beckenschmerz, gepaart mit häufigen Toilettengängen und ggf. auch schmerzhafter Miktion.

Wie erfolgt die gezielte Diagnostik dieser Erkrankung?
Zur Basisdiagnostik gehören die Erhebung einer gezielten Anamnese, eine klinische uro-gynäkologische Untersuchung, das Führen eines Miktionstagebuches und u.U eine urodynamische Untersuchung („Blasendruck-Messung“). Die Diagnostik wird meist abgerundet mit einer Blasenspiegelung – hier kann ggf. auch eine Probe aus der Blasenschleimhaut entnommen werden.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Ist die Diagnose einmal gesichert, beginnt eine möglichst multimodale Therapie. Die Patienten/innen müssen aber wissen, dass eine Heilung nicht möglich ist - Ziel der Therapie bleibt eine Verbesserung der Symptome und damit die Erlangung einer ausreichenden Lebensqualität.

Zur Therapie gehören u.a. Lebenstil-Veränderungen (hier ganz wichtig: Stress-Abbau), Ernährungsumstellung (Vermeidung „saurer“ Lebensmittel – eine gute Übersicht hierzu finden Sie auf den Seiten der ICA e.V – www.ica-ev.de ), Physiotherapie, Schmerztherapie und natürlich eine medikamtentöse Therapie. In ganz seltenen Fällen und nur bei Versagen der konservativen Therapieoptionen kann auch eine Operation Linderung bringen.

So vielschichtig und „bunt“ das Erkrankungsbild der IC ist, so breit ist auch das Therapieangebot – Voraussetzung ist eine genaue Diagnostik, um Ihnen als Betroffener/m die bestmöglichste Therapie zukommen zu lassen.

Warum Diagnostik und Therapie an einem Zentrum?
Dieser Zielsetzung haben wir uns seit Jahren verschrieben; im Dezember 2021 sind wir nunmehr auch vom deutschen „Förderverein Interstitielle Zystitis“ als IC-Zentrum zertifiziert worden.

Zugang und Beratungsangebot mit der entsprechenden Diagnostik und Therapie erhalten Sie über unser ebenfalls von der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft zertifiziertes Kontinenz- und Beckenboden-Zentrum.

Interview mit Patientin zur EMDA-Therapie

Sprechzeiten & Kontakt

Brandenburg

Zentrum für Interstitielle Zystitis und Beckenschmerz

Koordinator: Prof. Dr. T. Enzmann
Hochstraße 29
14770 Brandenburg an der Havel

Tel: 0 33 81 - 41 18 50
E.Mail: kontinenzzentrum@uk-brandenburg.de


Formenkreis Interstitielle Zystitis

Leitender Oberarzt M. Götze, Facharzt für Urologie
Leitende Oberärztin Dr. C. Müller, Fachärztin für Gynäkologie

Dienstag: 09:00 – 15:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 – 12:00 Uhr

Koordination:
Schwester Mandy & Frau Becker
Tel. 0 33 81 - 41 18 61 und 41 18 74