20. März 2024

Im Zeichen der Gesundheit

Erste Universitätsmedizin Brandenburgs bringt ärztliche Versorgung auf neues Niveau

Bedacht auf die Zukunft der Gesundheit und dabei bereit, mutig Neuland zu betreten – diese zwei Eigenschaften verbindet die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) Theodor Fontane bei ihren Vorhaben. „Ein Gründungsimpuls für die MHB war damals, neue Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für ganz Brandenburg auszubilden und zu gewinnen“, sagt Hochschulsprecher Dr. Eric Hoffmann. Mit diesem Ziel ging vor genau zehn Jahren die MHB an den Start. Nach 200 Jahren ohne eigene medizinische Fakultät bildete das Flächenland damit erstmals wieder Ärzte aus. Die Lehre und auch Forschung werden gemeinsam mit den Kliniken in Brandenburg an der Havel, Neuruppin, Rüdersdorf und Bernau sichergestellt. Als Trägerkliniken der MHB bilden sie einen Universitätsklinikverbund, der durch enge Vernetzung der Beteiligten höchstes medizinisches Niveau, beste Betreuung und flächendeckende Versorgung garantiert. Weiterhin hält die universitäre Hochleistungsmedizin der Medizinischen Hochschule Brandenburg an 30 kooperierenden Krankenhäusern und in mehr als 200 Lehrpraxen Einzug, wovon die Versorgung der Patienten maßgeblich profitiert.

Das Bestreben der MHB war erfolgreich: Die Quote der Studienabsolventen, die der Region erhalten bleiben, ist insgesamt hoch. Knapp die Hälfte der ersten Absolventen des Medizinstudiums hat sich für eine ärztliche Weiterbildung an einer Klinik im Land Brandenburg entschieden. Der von den Initiatoren bei der Gründung erhoffte Bleibeeffekt hat sich also tatsächlich eingestellt. Ebenso betont die Landesregierung den Stellenwert der MHB: „Es war richtig, die MHB zu gründen. Sie hat sich etabliert und ist inzwischen ein wichtiger Partner zur Fachkräftesicherung im Land“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke vor Kurzem bei einer Kabinettssitzung in Neuruppin.

Die MHB strebt eine kontinuierliche Ausweitung ihres Studienangebots an. Zudem hat sie sich als ein wirtschaftlich relevanter Faktor für Brandenburg erwiesen. So hat sich Neuruppin unter ihrem Einfluss zur Studentenstadt entwickelt, daneben hat auch Brandenburg an der Havel mit dem Campus-Standort einen Zuwachs an Studierenden erfahren. Und obwohl die MHB eine private Hochschule ist, hat sie selbst keine Gewinnerzielungsabsicht: „Die MHB ist zwar eine staatlich anerkannte, aber überwiegend nicht staatlich finanzierte Universität in kommunaler und freigemeinnütziger Trägerschaft. Anders als bei den meisten anderen privaten Hochschulen dienen die erhobenen Studiengebühren der Refinanzierung der Studienangebote“, erklärt Dr. Eric Hoffmann.

In einer Unterstützungsrolle für das Land setzt die Hochschule auch neue Akzente in Forschung und Wissenschaft. „Die MHB ist für die große Praxisnähe ihrer Lehr- und Studienangebote bekannt. Darüber hinaus freuen wir uns, dass wir in den vergangenen Jahren einige wissenschaftliche Kooperationen mit international renommierten Hochschulen geschlossen haben und es uns in unseren Schwerpunkten Alterns- und Versorgungsforschung gelungen ist, relevante Forschungsergebnisse zu erzielen“, sagt MHB-Präsident Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Simon. Und auch für die Zukunft mangelt es der Hochschule nicht an Transformations- und Innovationsgeist. Zum Sommersemester 2024 führt sie erstmals im Land Brandenburg einen Zahnmedizin-Studiengang ein. Immer die Bedarfe der Zeit und der Menschen im Blick – das kennzeichnet das Wirken der MHB, die seit ihrer Gründung kontinuierlich wächst.

Demnach stieg in der Fachrichtung Medizin die Zahl der zum Studium zugelassenen Studierenden inzwischen beinahe auf das Dreifache an – 2015 gab es hier 48 Studierende, heute sind es bereits 138 pro Jahr. Aktuell sind an der Hochschule insgesamt 819 Studierende eingeschrieben. Mindestens genauso wichtig für die heutige Bedeutung der MHB sind neben der Courage der Gründer und Gesellschafter auch die Offenheit und Tatkraft der Studierenden, insbesondere der ersten Jahrgänge. „Diese haben sich mit ihrer Immatrikulation an der damals ja noch unbekannten Hochschule auf ein Experiment eingelassen und mit ihrem Engagement und Feedback wesentlich zur Weiterentwicklung und zum Erfolg der MHB beigetragen. Dafür gebührt ihnen ebenso ein großes Dankeschön wie den vielen anderen zahlreichen Freunden und Förderern der MHB, die ebenfalls einen großen Anteil an ihrer Erfolgsgeschichte haben“, sagt Dr. Eric Hoffmann.

Und auch Wissenschaftsministerin Manja Schüle bezeichnete die MHB bei einem Besuch Ende vergangenen Jahres als exzellente nichtstaatliche Hochschule, die sehr gute Mediziner ausbildet. Ihrer Einschätzung nach sei das Land künftig ebenfalls gut dabei beraten, sich weiterhin für die MHB zu engagieren: „Ihr Motto ‘Aus dem Land. Für das Land’ funktioniert. Damit sichert die Hochschule nicht nur die gesundheitliche Versorgung in unserem Land – damit wird sie auch eine wichtige Partnerin für unsere künftige Medizin-Universität in der Lausitz sein. Ich bin überzeugt: Beide Hochschulen passen mit ihren jeweiligen Profilen perfekt in unser Land und werden sich wunderbar ergänzen.“ Die MHB hat also den Grundstein für einen Wandel der medizinischen Ausbildungssituation in Brandenburg gelegt. Ihre positive Entwicklung in einem kurzen Zeitfenster von nur zehn Jahren zeigt, dass es sich manchmal lohnt, alte Pfade zu verlassen.

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