11. April 2024

Beste Versorgung mit künstlichen Gelenken

Endoprothetikzentrum am Universitätsklinikum ist als Maximalversorger zertifiziert

Für den Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel, Univ.-Prof. Dr. med. Roland Becker, ist dieses Zertifikat ein besonderer Erfolg. Seit wenigen Wochen ist das von ihm geleitete Endoprothetikzentrum (EPZ) West-Brandenburg ein „EPZ der Maximalversorgung“. Das ist die offiziell zertifizierte höchste Versorgungsstufe für Patienten mit Gelenkbeschwerden. Sie kann nur von Zentren erreicht werden, die ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung nachweisen.

Ganz konkret müssen an einem „EPZ der Maximalversorgung“ jährlich mindestens 200 Operationen zur Implantation von künstlichen Gelenken durchgeführt werden, davon 50 komplexe Wechseloperationen an bereits bestehenden Kunstgelenken. Das EPZ West-Brandenburg kommt sogar auf über 600 Eingriffe dieser Art pro Jahr. Das sind sowohl Primärimplantationen von künstlichen Knie- und Hüftgelenken als auch Wechseloperationen von bereits implantierten Kunstgelenken. Ein weiteres Muss bei diesem Zertifikat sind mindestens zwei gut ausgebildete und erfahrene Senior-Hauptoperateure, die jeweils mindestens 100 Operationen pro Jahr durchführen. Am Uniklinikum ist das neben Prof. Dr. Roland Becker, dem Chefarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie, auch der Oberarzt Dr. med. Mikhail Salzmann. Hinzu kommen noch drei weitere Experten für Orthopädie und Unfallchirurgie, die als Hauptoperateure jeweils mindestens 50 operative Eingriffe übernehmen.

Als EPZ der Maximalversorgung können wir auch Patienten mit besonders schwierigen und komplexen Krankheitsbildern versorgen“, erläutert Prof. Dr. Roland Becker. Dazu gehören zum Beispiel Patienten, bei denen die Weichteile eines Gelenks wie Sehnen, Bänder und angrenzende Muskeln stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Oder auch Fälle einer sogenannten Delamination. Dabei löst sich Gewebe wie die Knorpelschicht vom darunterliegenden Knochen. Patienten, die neben den Gelenkproblemen weitere, beispielsweise altersbedingte Erkrankungen aufweisen, sind im Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung des Uniklinikums ebenfalls gut aufgehoben.

Die operativen Eingriffe, deren Ergebnisse und die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten werden am Uniklinikum umfassend dokumentiert. Mithilfe der speziellen Software EndoDok werden Informationen zum Implantat, zu Dauer und Verlauf der Operation erhoben. Später bewerten die Patienten auch, wie gut das künstliche Gelenk im Alltag funktioniert. Bei den implantierten Knie- und Hüftgelenken kommt es auf den Grad der Beweglichkeit, die möglichen Gehstrecken, auf Einschränkungen im Alltag und den Grad eventueller Schmerzen an. „Die Daten der Operationen pflegen wir freiwillig und pseudonymisiert in ein bundesweites Register – das Endoprothesenregister Deutschland – ein“, erklärt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Roland Becker. Größtes Ziel ist es, eine hervorragende Qualität zu gewährleisten. Sie resultiert am Ende aus gutem Teamwork aller beteiligten Berufsgruppen. Und so wird eine optimale Betreuung der Patienten erreicht. EPZmax ist eine Zertifizierung der EndoCert-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Sie wird jährlich durch ein Audit überprüft, um die Qualitätsstandards zu halten.

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