Therapien

Spannungsfreie Bänder

In der Behandlung der Harnbelastungsinkontinenz ist die Einlage von unter die Harnröhre gelegten Kunststoff-Bändern (TVT = tension free vaginal tape = spannungsfreies Vaginal-Band) der „Goldstandard“. Es stehen mittlerweile einige Bänder zur Verfügung, die sich nicht nur in der Art und Weise der OP-Methode sondern auch in den Materialeigenschaften unterscheiden. Wir verwenden in unserer Klinik Produkte der FA Ethicon – Gynecare (www.gynecare.de ). Für diese modernen Vaginal-Bänder sprechen die hohen Erfolgsraten auch nach Jahren – 82% geheilt + 15% gebessert.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • retropubischen- (TVT = hinter der Symphyse am Unterbauch ausgeleitete):
  • und transobturatorischen (TVT-O = an der Oberschenkel-Innenseite ausgeleitete) Bändern:

Sogenannte „single-incision“-Bänder (TVT-secur™) oder verkürzte Bänder (TVT-abbrevo™) ähneln den transobturatorischen Bändern; hier ist jedoch das Band deutlich kürzer, so dass es an oder kurz hinter der Membrana obturatoria (einer bindegewebigen anatomischen Struktur im kleinen Becken) endet. Die Erfolgsraten liegen beim TVT-secur™ zugunsten einer niedrigeren Komplikationsrate etwas unter denen der retropubischen oder transobturatorischen Bänder; beim TVT-abbrevo™ sind die Erfolgsraten gleich hoch.

Mit den Bändern erreicht man eine Stabilisierung und anatomisch gerechte, elastische Verankerung der Harnröhre. Sie ersetzen die durch den Alterungsprozess und stattgehabte Geburten oder Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht nicht mehr funktionierenden bindegewebigen Strukturen. Der Eingriff ist in der Regel gut verträglich, die OP-Zeiten betragen ca. 20 Minuten, sind teils auch in lokaler Anästhesie (TVT) möglich, Operationsrisiken sind gering und selten (1-4%). Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 2 – 3 Tage.