Therapien

Biofeedback bei Kindern

Bei gestörter Koordination zwischen Blasenmuskel und Schließmuskel - meist infolge eines fehlerhaft erlernten Miktionsverhaltens - kann dieses als „eingefahrener Reflex“ zu erhöhten Blasendrücken mit starkem Harndranggefühl und zur unvollständigen Blasentleerung führen und wird dann als Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination bezeichnet.

Schematische Darstellung der Situation bei Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination: während der Blasenmuskelaktion (grüne Pfeile) und Blasenentleerung gleichzertg auftretende Schließmuskelkontraktionen (rote Pfeile), hieraus resultierend erhöhte Blasendrücken mit starkem Harndranggefühl und unvollständige Blasentleerung.

Um Kindern und Eltern in dieser durch das teilweise tägliche Einnässen belastenden Situation weiterhelfen zu können, ist es wichtig, die funktionellen Störungen der Harnspeicherung und –entleerung zu untersuchen und zu beheben. Durch eine kombinierte Harnstrahl- und Beckenbodenmessung (Flow-EMG) können Harnstrahlstärke sowie Spannung und Entspannung des Schließmuskels beim Wasserlassen genau beurteilt werden. So lässt sich z.B. das Vorliegen einer als Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination diagnostizieren.

 

Kombinierte Harnstrahl- und Schliessmuskelmessung (Flow-EMG) beim Kind mit einer Detrusor-Sphinker-Dyskoordination abgeschwächte Harnstrahlkurve (oben) bei Beckenbodenkontraktionen (unten) dabei unvollständige Blasenentleerung.   

Hier kann ein Biofeedbacktraining erfolgreich sein.

Dabei werden Spannung und Entspannung des Blasenschließmuskels als spielerische Signale auf einen Bildschirm eines kleinen Handgerätes übertragen. Die Kinder lernen so in täglichen Übungen über mehrere Monate die bewusste Steuerung und Koordination von Blasen und Schließmuskel.

Kombinierte Harnstrahl- und Schließmuskelmessung (Flow-EMG) beim Kind nach 3-monatiger Behandlung einer Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination: kräftige Harnstrahlkuve (oben) bei enspanntem Beckenboden (unten) - dabei vollständige Blasenentleerung.