Was ist ein

Hydrocephalus?

Eine weitere wichtige neurochirurgische Erkrankung im Kleinkindesalter ist der Hydrocephalus. Ein Hydrocephalus ist eine Nervenwasserzirkulationsstörung.
Die Ursachen sind unterschiedlich. Häufig entspricht die täglich gebildete Menge des Nervenwassers (Liquor) nicht mehr der Menge, die vom Körper wieder resorbiert wird. Grund kann zum Beispiel eine abgelaufene Hirnblutung sein.
Eine andere Ursache ist ein Nervenwasserstau bei einem angeborenen bzw. erworbenen Hindernis des Liquorabflusses. Durch den Aufstau des Nervenwassers kommt es zu zunehmendem Druck auf das Gehirn und die Folgen können u. U. lebensbedrohlich werden. Bei kleinsten Kindern wird hier von uns eine Ventrikeldrainage gelegt, welche unter der Haut mit einem Reservoir verbunden ist, worüber das überschüssige Nervenwasser zunächst einmal abpunktiert werden kann. Sollte der Hydrocephalus weiter bestehen, gibt es zum einen die Möglichkeit einer permanenten Ableitung, wobei ein sogenannter Shunt von den Hirnkammern in den Bauchraum verlegt wird. Dieser ist mit einem kleinen Ventil ausgestattet, über das sich in Grenzen die Durchflussmenge regulieren lässt.

Eine andere Methode, welche allerdings nur bei bestimmten Arten des Hydrozephalus infrage kommt, ist die endoskopische Drittventrikulozisternotomie. Hier wird über ein Endoskop, welches in die Hirnkammern eingeführt wird, ein „Kurzschluss“ zwischen den Liquorabflusswegen geschaffen, so dass ein eventuelles Hindernis umflossen werden kann. Diese Art der Behandlung kommt aber nur – wie gesagt - bei bestimmten Arten des Hydrocephalus infrage.
Wichtig vor und nach der Behandlung ist eine engmaschige klinische Verlaufskontrolle incl. Messung des Kopfumfanges, da dies ein sehr sensitiver Parameter für eine Liquorzirkulationsstörung grade bei kleinen Kindern ist.

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