Was ist eine

Epidurale Rückenmarksstimulation?

Bei der epiduralen Rückenmarksstimulation (Spinal Cord Stimulation/ SCS) wird eine dünne Elektrode auf die Hirnhaut des Rückenmarkes gelegt und über selbige dann ein leichter Strom appliziert. Dieser „unterbricht“ die Schmerzleitung von der Peripherie zum Gehirn und so wird der Schmerz für den Patienten in ein eher angenehmes Kribbeln verwandelt. Diese Behandlung kommt insbesondere bei Nervenschmerzen an den unteren, aber auch an den oberen Extremitäten infrage. Voraussetzung ist auch hier ein Versagen anderweitiger Therapie-/ medikamentöser Maßnahmen. Weiterhin müssen schwere psychiatrische Erkrankungen vorher ausgeschlossen werden.

Die Implantation einer solchen SCS Elektrode erfolgt in zwei Eingriffen. Nach ambulanter Vorstellung des Patienten muss dieser nach Untersuchung und Gespräch und nach Ausschluss anderer, operativ oder medikamentös behandelbarer Schmerzursachen einen Fragebogen ausfüllen, in dem Schmerzcharakter und Schmerzempfinden abgefragt werden. Wenn sich hiernach weiterhin eine SCS-Stimulation als mögliches Verfahren für den Patienten eignet, wird er zu einem festgelegten Termin einbestellt. Es folgt nun zunächst die Testphase. Am vorgesehenen Termin wird dann meist in lokaler Betäubung die Sonde an der entsprechenden Stelle des Wirbelkanals platziert. Im Rahmen des Eingriffs bzw. in den Stunden danach erfolgt dann die Programmierung über ein externes Stimulationsgerät und spätestens am Folgetag kann der Patient dann die Klinik verlassen. Zuvor erhält er noch eine Einweisung in das Stimulationsgerät und kann selber in den folgenden 7 bis 10 Tagen die Funktion des Gerätes testen und überprüfen, ob der Schmerz in erträglichem Maße reduziert ist. Wichtig ist, dass der Patient über diesen Zeitraum ein Schmerztagebuch führt, aus dem die Schmerzlinderung hervorgeht.

Sollte sich eine ausreichende Schmerzreduktion zeigen, würde dann die nach außen abgeleitete, liegende Elektrode zunächst auf Hautniveau abgeschnitten und dann nach Abheilung aller Wunden in einem zweiten Eingriff ein permanenter Stimulator unter der Haut implantiert. Hierzu wird der Oberbauch bzw. die Gesäßregion gewählt.

Die wichtigsten Indikationen für dieses Verfahren sind:

  • ausstrahlende, sogenannte neuropathische Schmerzen nach Nervenverletzungen: z. B. nach Wirbelsäulenoperationen und Unfällen
  • sogenannte komplexe regionale Schmerzsyndrome (CRPS) nach Operationen und Verletzungen an Armen und Beinen
  • Phantomschmerzen
  • Schmerzen bei Durchblutungsstörungen der Beine (paVk)
  • Nervenschmerzen der Arme oder Beine bei Diabetes (diabetische Polyneuropathie)

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